In
Bad Liebenstein gibt es schon seit dem 17. Jh. eine Kirche. Am 21.
September 1684 wurde in dem kleinen Ort Grumbach die Kirche eingeweiht.
Dieser Platz ist heute neben der Alten Post zu finden und dort steht
heute ein Kriegsdenkmal. Die damalige Kirche war gedacht für die Orte
Suerborn (Sauerbrunnen) und Grumbach.
Für einen Kirchenneubau gab
es zwei Gründe: Die Baufälligkeit dieser kleinen Dorfkirche und die
Entwicklung der früheren beiden Dörfern zu einem Kurort nach dem
Rückkauf der Herrschaft Liebenstein durch Herzog Georg I. von Sachsen –
Meiningen.
Am 18. August 1822 wurde die neue Kirche eingeweiht.
Sie war in klassizistisch Art gebaut. Neu war, dass die Gemeinde im
Halbkreis saß. Altar, Kanzel, Taufstein und Orgel bildeten eine Einheit.
Für die herzogliche Familie war auf der 1. Empore ein Fürstenstand
eingebaut.
Die Kirchgemeinde Liebenstein konnte die Mittel für
den Kirchenbau nicht aufbringen. Mit einer Sondersteuer auf Bier und
Branntwein konnten die Schulden in 30 Jahren beglichen werden.
Doch
schon 50 Jahre nach dem Neubau wurden ernsthafte Schäden festgestellt.
Die Kirche war als verputzter Fachwerkbau zu leicht gebaut worden.
Zuständig für die äußeren Angelegenheiten der Kirchgemeinde war das
herzogliche Konsistorium in Meiningen. Herzog Georg II. hatte 1882 seine
Sommerresidenz Altenstein bezogen. Er zog sich damit etwas von
Liebenstein zurück. Hinzu kam, dass sein Interessen und seine Förderung
besonders dem Theater galten. So begannen jahrelange Verhandlungen für
die Rettung der Kirche. In dem Sommersitz „Feodora“ residierte der Sohn
des Herzogs, Erbprinz Bernhard. Seine Gemahlin, Charlotte von Preußen,
war eine Schwester des Kaisers Wilhelm II. Es wird berichtet, dass sie
sich entschieden für das Kirchengebäude einsetzte. Das herzogliche
Bauamt musste auf ihr Drängen hin die Sanierung des Baus beginnen.
Folgende
Baumaßnahmen wurden eingeleitet: Der Turm über dem Altar wurde bis zur
übrigen Dachhöhe abgetragen. Dafür wurde seitlich einneuer massiver Turm
angebaut. An den Ecken des Gebäudes wurden Stützpfeiler angebaut. Die
Fenster erhielten gotische Spitzbögen. Über dem Portal wurde eine
Rosette eingebaut. Am 3. Weihnachtsfeiertag 1892 konnte die Kirche
wieder eingeweiht werden. Sie fügt sich nun harmonisch in die Kuranlage
ein.
Im Jahr 1906 wurde das Pfarrhaus gegenüber der Kirche
gebaut und eine Pfarrstelle eingerichtet. Zuvor wurde die Kirchgemeinde
von dem Pfarramt Schweina betreut.
Die Kirche bekam 1955 nach der
inneren Modernisierung den Namen Friedenskirche. 1971 wurde eine neue
Orgel (Gebrüder Jehmlich, Dresden) eingebaut. 1980 wurde die Kirche
außen erneuert. 1992 wurde eine Gas – Umluftheizung eingebaut. 1994
wurde die Orgel generalüberholt. 1998 wurde die Kirche innen neu
gemalt.
Die Gedenkhalle 1958 wurde in der Kirche eine Gedenkhalle eingerichtet. Sie erinnert an die Opfer der Kriege in
Deutschland und ruft zum Frieden im Namen Gottes.
Die Gedenktafeln in der Bad Liebensteiner Friedenskirche: Es gibt in unserer Kirche 3 Tafeln zum Gedenken der Kriegsteilnehmer und Opfer. Für die Opfer des Krieges 1870 / 1871, Für die Opfer des 1. Weltkrieges 1914-1918 für den 2. Weltkrieg 1939-1945 die keine Überschrift hat, sondern ein Symbol.
An der rechten Seitenwand hängt das ehemalige Altarbild.
Bis ins Jahr 1952 prägte dieses Bild den Altarraum. Es ist die
Darstellung des tröstenden Christus. Mit dieser Botschaft möchte das
Bild Trost spenden den Menschen, die in Not und Traurigkeit leben. Der
Trost Gottes wird in Jesus Christus spürbar und wendet sich direkt den
Menschen zu.